Keine Liebe mehr
Dieser Erzählband mit den bunt gemischten Kurzgeschichten bedeutet eine Wundertüte voller überraschender Erfindungen. Der Tod wird häufig bemüht; ein Spanischtrainer für Elvis wird in höchster Not zum Totschläger; Berufsbeobachter wie Butler, Leibwächter oder Schriftsteller schildern ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Einmal gibt es Ärger mit dem Hausgespenst, ein anderes Mal nimmt die Geschichte von einem Lanzenmord eine eigentümliche Wendung. Reihenweise eigenwillige Figuren agieren öfters im Fantastischen. Es sind fantasievolle, sehr unterhaltsame Kurzgeschichten. Gelegentlich kommen verschachtelte, mäandernde Bandwurmsätze vor; der Stil ist schon eigenwillig und besonders, gerade in den ausufernden Satzgebilden. Aber die sehr vielseitigen Erzählungen sollten nicht nur für Freunde des bekannten spanischen Autors eine willkommene Lektüre darstellen. Insofern ist der etwas ungewöhnliche Erzählband sicher für viele Büchereien geeignet. (Übers.: Susanne Lange, Elke Wehr, Renata Zuniga).
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Keine Liebe mehr
Javier Marias
Fischer (2016)
508 S.
fest geb.