Berta Isla
Beinahe erscheint der neue Roman von Javier Marías wie eine Fortsetzung seiner Trilogie "Dein Gesicht morgen", wechseln die Schauplätze doch wieder zwischen Spanien und Großbritannien, spielt auch er in einem undurchsichtigen Spionagemilieu. Tomás und Berta kennen sich von Kindheit an, werden bald ein Paar, heiraten und bekommen Kinder. Der äußerst sprachbegabte Tomás geht zum Studium nach Oxford, wird dort, eine unheilvolle Verwicklung ausnutzend, vom Geheimdienst angeworben, eine Tätigkeit, die Verschwiegenheit verlangt, sogar der eigenen Ehefrau gegenüber. Später verschwindet er sogar für Jahre, kehrt zurück und bleibt doch ein Fremder. - Der um Spionageelemente angereicherte Roman wird vor allem aus der Perspektive Bertas geschildert, über weite Strecken sogar in Ich-Form. Sie liebt Tomás, auch wenn vieles in der Beziehung im Dunkeln bleibt. Auch wenn der Autor wieder zu seinen bekannten abschweifenden Stilmitteln greift, wird wohl jeder Leser die literarische Brillanz erkennen und schätzen. Ein großartiger Roman. (Übers.: Susanne Lange)
Berta Isla
Javier Marias
Fischer (2019)
653 S.
fest geb.