Grönemeyer

Herbert Grönemeyer ist längst eine Ikone der deutschen populären Musik. In dem Schriftsteller Michael Lentz hat der Sänger ein kreatives, sensibles Gegenüber gefunden, das auf Grundlage vieler Interviews die umfassende Darstellung des Phänomens Grönemeyer Grönemeyer unternimmt. Neben dem Lebensweg des Künstlers über das Bochumer Theater, die Schauspielerei (zentral im Film „Das Boot“) und die Londoner Jahre widmet sich das Buch musikästhetischen und textkritischen Fragen. Diese Formanalyse kommt zu den Ergebnissen, dass Grönemeyers genuscheltes Singen die Popmusik komplexer werden lässt, was auf die selbstbestimmte Arbeitsweise des Musikers zurückzuführen ist, der sich von der Musikindustrie nicht korrumpieren lässt. Mit genauer Detailanalyse für Gesangstechnik, Text und Komposition führt Lentz die Leser:innen in die Welt Grönemeyers ein. Dass dies stets mit Blick auf die Bedeutung deutscher Popkultur, der Begeisterungsfähigkeit und der im Ruhrgebiet heimischen Kreativität geschieht, macht das Buch sehr sympathisch. Kein anderes Buch zu Grönemeyer hat bislang die Bedeutung des Sängers für die deutsche Mentalitätsgeschichte und dessen Technik von Gesang und Alltagstexten so grundlegend dargestellt. – Nicht immer einfach, den über 370 Seiten zu folgen, aber für Grönemeyer-Fans und jeden, der dies Phänomen verstehen möchte, ein Muss. Das Buch wird allen Beständen empfohlen.

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

Grönemeyer

Grönemeyer

Michael Lentz
S. FISCHER (2024)

380 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 620016
ISBN 978-3-10-397585-7
9783103975857
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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