Schlangen im Garten

Familie Mohn - bestehend aus Vater Adam und drei Kindern - hat ihre Mutter verloren. Die offizielle Trauerzeit ist eigentlich vorbei, doch die Familie kann einfach nicht aufhören und benimmt sich nach Ansicht der Nachbarschaft merkwürdig. Sie prügeln Schlangen im Garten sich mit Fremden, essen die Tagebücher der verstorbenen Ehefrau/Mutter auf, haben seltsame Freunde. Die Nachbarn beschweren sich beim Traueramt, und das setzt einen ihrer fähigsten Mitarbeiter auf Familie Mohn an. Ziel ist, sie endlich zur Vernunft zu bringen. Doch selbst der kann sich diesen vier besonderen Menschen nicht entziehen ... - Die meisten haben schon einmal einen Trauerfall in der Familie oder im näheren Bekannten- und Verwandtenkreis erlebt. Und nach dem berühmten "Trauerjahr" soll es dann doch wieder gut sein - das Leben geht doch schließlich weiter. Doch was, wenn nicht? Wenn Trauernde sich einfach nicht an die gesellschaftlichen Norman halten, nicht zu trauern "aufhören" können oder wollen? Das beschreibt die Autorin Stefanie vor Schulte auf berührende Art und Weise. 2021 wurde die Autorin für ihren ersten Roman "Junge mit schwarzem Hahn" (BP/mp 22/170) mit einem Preis für das beste deutsche Debüt ausgezeichnet. Ihr neues Werk ist mit Sicherheit keine leichte Kost und ein Beispiel dafür, dass die Gesellschaft oftmals eher anklagt als hilft, wenn jemand nicht ins Schema passt. Lässt die Leser:innen nachdenklich zurück!

Tanja Bergold

Tanja Bergold

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schlangen im Garten

Schlangen im Garten

Stefanie vor Schulte
Diogenes (2022)

240 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 610943
ISBN 978-3-257-07217-4
9783257072174
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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