Maschinen wie ich
Eigentlich ist es für Charlie eher eine Spielerei, als er einen der wenigen neuartigen menschenartigen Roboter kauft. Er hat geerbt und ist an technischen Dingen interessiert. Charlie und seine Freundin Miranda nennen ihren neuen Mitbewohner, den Androiden, "Adam". - Beide sind fasziniert, wie lebensecht Adam ist und wie schnell er lernt. Doch schon bald wendet sich das Blatt, denn Adam finanziert durch seine geschickten Börsengeschäfte nicht nur Charlies Leben, sondern beginnt auch eine Affäre mit Miranda. Charlies Leben wird immer stärker von Adam gelenkt. - Denn der Roboter scheint sehr viel "echter" oder "menschlicher" zu sein, als von seinen Erfindern erdacht. Doch wo sind die Grenzen der Maschine? Kann Adam Gefühle und irrationale Entscheidungen erlernen? In seinem neuen Roman setzt sich Ian McEwan mit den Chancen, Risiken und Grenzen von Künstlicher Intelligenz auseinander. Bemerkenswert ist, dass die Handlung Anfang der 1980er Jahre spielt, als Margaret Thatcher das Land regiert und um die Falkland-Inseln Krieg geführt wird. Schauspieler Wanja Mues liest die Vorlage ungekürzt und sehr souverän. - Ein ebenso kritisches wie unterhaltsames Stück Gegenwartsliteratur. Sehr zu empfehlen.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Maschinen wie ich
Ian McEwan ; gelesen von Wanja Mues ; aus dem Englischen von Bernhard Robben
Diogenes Verlag AG (2019)
Diogenes Hörbuch
8 CDs (circa 676 min)
CD