Der Wille des Volkes

Die Schweiz in nicht allzu ferner Zukunft: Früher war Kurt Weilemann ein gefragter Journalist, aber heute bekommt er nur noch selten Aufträge - für Nachrufe auf Verstorbene in seinem Alter. Das Land wird regiert von einer populistischen, nationalen Der Wille des Volkes Partei, die mehr und mehr einen Überwachungsstaat errichtet. Nach langer Zeit nimmt ein alter Kollege Kontakt zu ihm auf, erzählt ihm wirres Zeug und stirbt kurz nach dem Treffen auf mysteriöse Art. Weilemann stöbert ein wenig herum und verstrickt sich schon bald in ein Netz aus Intrigen und Lügen, das bis in höchste Ebenen der Partei reicht. - Der Kriminalfall ist in diesem Roman eher Nebensache, wenn auch gut aufgebaut. Die eigentliche Hauptsache ist die schon fast an eine Dystopie reichende Schilderung der schweizerischen Gesellschaft oder besser gesagt dessen, was in wenigen Jahren aus dieser Gesellschaft werden könnte, wenn es schlecht läuft. Gekrönt wird das Ganze durch ein sprachliches Niveau, das nur selten in Krimis anzutreffen ist. Unbedingt empfohlen!

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Wille des Volkes

Der Wille des Volkes

Charles Lewinsky
Nagel & Kimche (2017)

383 S.
fest geb.

MedienNr.: 863523
ISBN 978-3-312-01037-0
9783312010370
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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