Es gibt ein Leben nach Assad
Nicht immer nur tatenlos dem Leiden der syrischen Bevölkerung zusehen - dies treibt Rupert Neudeck im Juli 2012 erst in die Türkei, und von dort aus nach Syrien. Zusammen mit den Grünhelmen setzt er sich für humanitäre Hilfe ein und muss miterleben, wie die Grausamkeiten auf beiden Seiten an Schärfe zunehmen. Längst sind die Grenzen zwischen Assad (böse) und Rebellen (gut) verschwommen, auch die Rebellen sind zerstritten - es droht gar ein Bürgerkrieg im Bürgerkrieg. Als dann noch drei Mitarbeiter der Grünhelme verschleppt werden, beginnt ein langes Warten und Bangen. Es gibt ein Leben nach Assad - so hoffnungsvoll dieser Titel klingen mag - noch ist von diesem Leben nichts zu spüren. Auch wie es aussehen wird, mag sich noch niemand ausdenken. Die Lage in Syrien erscheint noch aussichtsloser als zuvor. Umso dringender ist es geboten, den syrischen Flüchtlingen außerhalb Syriens ein neues Zuhause zu geben. Empfohlen für Leser, die sich für aktuelles Zeitgeschehen und für die arabische Welt interessieren.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Es gibt ein Leben nach Assad
Rupert Neudeck
Beck (2013)
Beck'sche Reihe ; 6111
191 S. : Ill., Kt.
kt.