Der Garten der verlorenen Seelen
Als 1987 die ersten Aufstände in Somalia aufflammen und der Bürgerkrieg beginnt, treffen drei Menschen aufeinander: Filsan ist jung, Soldatin und sucht Anerkennung in der Karriere beim Militär; wo sie agiert, gibt es Tote. Kawsar ist Witwe und hat
ihr Kind verloren; sie hat Angst, dass ihre Heimat untergeht, und lehnt sich gegen die Regierung auf. Deqo ist ganze neun Jahre jung und bekommt die Folgen der Unruhen wörtlich am eigenen Leib zu spüren. Jede von ihnen verfolgt andere Ziele, hat eine gänzlich verschiedene Lebensgeschichte und aktuelle Situation. Nichts als die Andersartigkeit verbindet die drei, bis am Ende des Romans ihre Wege wieder zusammenführen und deutlich wird, wie es Frauen auf eine besondere Weise gelingt, sich zusammenzutun, zu vergeben, neu anzufangen. - Drei bewegende Lebensgeschichten, die das Land, seine verzweifelte Lage bis zur Entstehung des Bürgerkriegs nahe bringen und in bewegenden Situationen und Gedanken die Schwierigkeit beschreiben, in Ungerechtigkeit, Korruption und Armut leben zu müssen. Allen Beständen dringend empfohlen!
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.

Der Garten der verlorenen Seelen
Nadifa Mohamed
Beck (2014)
269 S. : Kt.
fest geb.