Adolph Menzel

Über Leben und künstlerisches Wirken Menzels sind wir durch dessen veröffentlichte Briefe und Skizzenbücher, durch mehrere große Ausstellungen innerhalb der letzten 20 Jahre samt den zugehörigen Katalogen und durch etliche Publikationen zu Einzelaspekten Adolph Menzel gut unterrichtet. Die Wirklichkeitsaneignung in seinen Bildern brachte dem Künstler in der Kunstgeschichte die Einordnung unter "Realismus" ein. Das ist sicherlich hilfreich, wird aber dem Individuellen seiner Kunst nicht gerecht. Denn diese, so die Quintessenz des Autors, "dient der Bewältigung seiner Probleme mit der Wirklichkeit seiner Gegenwart". Menzels Laufbahn begann als Gebrauchsgrafiker in der väterlichen Lithografieanstalt in Breslau, die er schicksalsbedingt bald allein führen musste. Seine Erfolge brachten ihm 1839 den Großauftrag ein, Franz Kuglers "Geschichte Friedrichs des Großen" zu illustrieren. Menzel fühlte sich diesem typenverwandt und fand so zu einer neuartigen Historienmalerei in seinen acht "Friedrich-Bildern" (1850/60), mit denen er heute hauptsächlich identifiziert wird. Eine Abkehr von dieser Malereigattung wurde durch Menzels Erfahrungen auf dem Schlachtfeld bei Königgrätz und während seiner beiden Aufenthalte in Paris bewirkt. Er schilderte von nun an in seinen Bildern die Gesellschaft der Großstadt, was in seinen Massenszenen wie beim berühmten "Eisenwalzwerk" (1872/75) gipfelte. Großen Beständen sehr zu empfehlen.

Lothar Altmann

Lothar Altmann

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Adolph Menzel

Adolph Menzel

Werner Busch
Beck (2015)

303 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 582422
ISBN 978-3-406-68090-8
9783406680908
ca. 58,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ku
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