Strahlendes Eis
Das schmelzende Eis der Arktis weckt Begehrlichkeiten bei den Großmächten und Anrainer-Staaten. Der Zugang zu seltenen Rohstoffen und das ganz große Geld winken, daher wird auch nicht vor Mord und Terrorismus zurückgeschreckt. Das ruft die Agenten
Harald Nansen und Sophie Schelling vom norwegischen Geheimdienst auf den Plan. Bei der Untersuchung eines Hubschrauberabsturzes stoßen sie auf Hinweise auf die großangelegte Vertuschung eines Umweltskandals aus den späten 1960er-Jahren, bei dem ein mit Atombomben beladenes US-Kampfflugzeug abgestürzt ist. Harald wird als verdeckter Ermittler in die Reederei eingeschleust, die angeblich die Altlasten umweltgerecht entsorgen soll, und Sophie arbeitet mit den ansässigen Inuit zusammen, um zu verhindern, dass sie vertrieben werden. Doch beide ahnen nicht, dass ihre Gegner sie längst im Visier haben. - Die beiden Agenten sind Lesern bereits aus zwei zuvor erschienen Bänden ("Never Say Anything" (Bespr. online); "Die Spur der Schakale" (BP/mp 20/373)) bekannt, jedoch wird deren Vorgeschichte für Neuleser in Einschüben kurz erklärt, sodass man leicht folgen kann. Der neue Fall ist eine in sich geschlossene Geschichte, die ein Geflecht aus skrupellosen, internationalen Konzernen und Regierungen zum Kern hat, basierend auf historischen Fakten. Ein spannender Thriller, der aber in seinem abgehackten Schreibstil doch etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Strahlendes Eis
Michael Lüders
C.H.Beck (2024)
344 Seiten
kt.