Die ersten Amerikaner
Nach der Lektüre dieses Buches wird der Leser wohl zahlreiche Vorstellungen von den Indianern korrigieren müssen. Die amerikanischen Ureinwohner waren weder "edle Wilde" noch Umweltaktivisten, sondern eine aus mehr als 500 Stämmen bestehende Bevölkerung, die, kulturell eigenständig, Krieg als unverzichtbaren Teil ihres Lebens ansahen und territoriale Ansprüche mit Gewalt durchsetzten. Diese Geschichte, in der Gegenwart und Vergangenheit ineinander fließen, orientiert sich nicht an der Chronologie, sondern bietet ein Themenspektrum, das neben der Einwanderung, der Begegnung mit den Europäern, deren Machthunger, Profitgier und Verbrechen durch missionarische Eiferer auch die kulturellen und religiösen Zeugnisse z.B. der Anasazi und Moundbuilders, die gesellschaftliche Stellung der indianischen Frau und den Einfluss der Indianer auf die amerikanische Verfassung umgreift. - Diese faktenreiche Bewertung der indianischen Vergangenheit und Gegenwart räumt mit vielen Klischees auf und ist als geschichtlicher Grundstock sehr zu empfehlen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die ersten Amerikaner
Thomas Jeier
Dt. Verl.-Anst. (2011)
347, [16] S. : Ill. (z.T. farb.), Kt.
fest geb.