Hinter dem hellen Schein

Eine Neiderin sorgt dafür, dass Adelheid, die Tochter eines Tagelöhners, vom Stubenmädchen zum Hausmädchen auf Schloss Liebenberg degradiert wird. Adelheid muss mit ihrem Verdienst ihre Familie ernähren, doch ihre Mutter stirbt, weil die Fürstin Hinter dem hellen Schein Adelheids Bitte, der Mutter einen Arzt zu schicken, nicht nachkommt. Spätestens nach diesem Verlust, aber auch durch ihre Gespräche mit ihrer sozialdemokratisch gesinnten Zimmernachbarin Hedda erkennt Adelheid, dass ihre Herrschaft nicht gottgefälliger ist als die Armen. Mit Heddas Hilfe beginnt sie zu verstehen, was es mit dem nächtlichen Herrenbesuch des Fürsten bei Graf Kuno von Moltke auf sich hatte. Aus Sicht der Dienerschaft von Fürst Eulenberg, des besten Freundes Wilhelms II., entwirft Caspian ein Gemälde der hierarchisch gegliederten Wilhelminischen Gesellschaft. Die realistisch gezeichneten Figuren, die fast alle einen Wandel erfahren, tragen ebenso zur Dynamik und Spannung des Romans bei wie der Skandal um die homosexuellen Günstlinge Wilhelms II. Wie in fast jedem historischen Roman üblich, fehlt auch hier nicht die Liebesgeschichte, über deren Ausgang vermutlich der zweite Band dieser angekündigten Trilogie berichten wird.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Hinter dem hellen Schein

Hinter dem hellen Schein

Hanna Caspian
Knaur (2022)

Schloss Liebenberg
426 Seiten
kt.

MedienNr.: 611091
ISBN 978-3-426-52849-5
9783426528495
ca. 12,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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