Die Sehnsucht des Menschen
Hermann Wohlgschaft (*1944), kath. Priester und Klinikseelsorger in Günzburg/Bayern, versucht in dieser einfach zu lesenden, aber nicht so leicht zu verstehenden theologischen Abhandlung nachzuweisen, dass die menschliche Sehnsucht und erotische Liebe
zwischen Ehepartnern ihre Quelle, Begründung und Rechtfertigung in der bedingungslosen Liebe und Sehnsucht des Schöpfergottes zu seiner Schöpfung und jedem einzelnen Geschöpf habe, wie sie sich in den biblischen Zeugnissen deutlich zeige. Er weist an berühmten Liebespaaren der Weltliteratur die Schwierigkeiten einer gelingenden oder scheiternden Liebe nach und zeigt an Adam und Eva, an Mircea Eliades Romanhelden von "Hochzeit im Himmel" und Robert Schneiders "Schlafes Bruder", an der tragischen Leidenschaft von Romeo und Julia, an den mythischen Gestalten von Orpheus und Eurydike und schließlich am biblischen "Hohelied der Liebe" auf, wie schwierig bei den Menschen die erotische Liebe durchzuhalten ist und wie die ewige Sehnsucht in Erfüllung gehen kann. Mit Zitaten großer Theologen und Äußerungen bekannter Heiliger belegt der Autor die erotische Liebe in der Ehe als Abbild der trinitarischen Liebe Gottes und eine (bis ins hohe Alter) bleibende eheliche Liebe als Zeugnis der unendlichen Liebe Gottes. - Für kirchliche Büchereien eine heilsame Anschaffung.
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Sehnsucht des Menschen
Hermann Wohlgschaft
Echter (2012)
183 S.
kt.