Die Wellenreiter
Wladimir Kaminer berichtet von seinem Leben, während sich weltweit das Coronavirus ausbreitet. Zunächst hat er noch Auftrittsmöglichkeiten, die jedoch nach und nach verschwinden. Er erzählt vom Frühstück im Hotel mit unterschiedlichen Hygienekonzepten, von der Zeit kurz vor Weihnachten 2020 und den Möglichkeiten, in dieser Zeit trotz Einschränkungen seinen Spaß zu haben, von Demonstrationen gegen die "Corona-Maßnahmen", von Freunden und Familienmitgliedern und ihrem Umgang mit der Situation. Unterschiedliche Impfstoffe, die Impfstoffentwicklung und -reihenfolge, die Wiedereröffnung der Friseurläden und die Reise des Autors auf die Kanaren kommen ebenso zur Sprache wie das Verhalten seiner Mutter, Tante und Tochter unter den sich verändernden Umständen. Immer wieder vergleicht der Autor auch die Verhältnisse in seinem ehemaligen Heimatland Russland mit den deutschen Gegebenheiten. Die 15 Kapitel ergeben so ein amüsantes Kaleidoskop aus Beobachtungen und kurzen Geschichten, ergänzt durch ein Corona-Wörterbuch, in dem neu aufgekommene Wortschöpfungen ebenso wie bereits bekannte Worte, die in der Pandemie eine neue Bedeutung erlangten, humorvoll erklärt werden. Für alle Leser/-innen geeignet, die von dem Thema noch nicht genug haben und es vergnüglich Revue passieren lassen wollen!
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Wellenreiter
Wladimir Kaminer
Wunderraum (2021)
279 Seiten
fest geb.