Vom Ende der Endlichkeit
Kann man mit gesammelten Daten die Persönlichkeit eines Menschen konservieren und sie mithilfe Künstlicher Intelligenz auch nach dessen Tod verfügbar machen? Die Suche nach dem aktuellen Stand der Entwicklungen führt die Autoren einmal rund um die Welt. Sie dokumentieren Gespräche mit z.T. skurril anmutenden Menschen, die fest entschlossen sind, auf dem Datenweg Unsterblichkeit zu schaffen. Und sie beobachten Menschen, die durch die "Begegnung" mit digitalen Klonen noch einmal in Kontakt mit aus dem Leben gerissenen Angehörigen treten können. Sie führen aber auch Grenzen und mögliche Gefahren auf, wenn z.B. unerwünschte Eigenschaften aus dem "konservierten Menschen" herausgefiltert werden. - Gerade im Kontext christlicher Eschatologie tut sich hier der Blick in einen Abgrund auf, denn was technisch möglich ist, wird auch irgendwann einmal umgesetzt. Die Lektüre ist sehr empfehlenswert, wenn die Anschaffung auch eher für Büchereien mit größeren Beständen infrage kommt.
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Vom Ende der Endlichkeit
Moritz Riesewieck, Hans Block
Goldmann (2022)
393 Seiten
kt.