Die Nächte der Pest

Auf der in etwa zu gleichen Teilen von Muslimen und Christen bewohnten Insel Minger im Mittelmeer bricht Anfang des 20. Jh. die Pest aus. Da die damit verbundenen Maßnahmen, unter anderem die Quarantäne, unbeliebt sind, versucht der Gouverneur von Die Nächte der Pest Minger, den Tatbestand möglichst geheim zu halten. Ein extra aus Istanbul geschickter Arzt wird kurz nach der Ankunft ermordet, und Muslime und Christen verdächtigen sich gegenseitig, dafür verantwortlich zu sein. Unterdessen werden in den Moscheen Gebetszettel gegen die Seuche verkauft, während christliche Händler ihre Waren vor dem Zugriff der Seuchenkommandos in Schutz bringen. Schlussendlich kommt es zu einer Seeblockade durch die europäischen Kolonialmächte, die das Ausbreiten der Seuche verhindern soll. Orhan Pamuks historischer Roman wirft einen Blick auf die Zustände im zerfallenden osmanischen Reich und die Unfähigkeit der Herrschenden, eine Krise zu bewältigen. Parallelen zu heute sind sicherlich gewollt.

Martina Häusler

Martina Häusler

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Nächte der Pest

Die Nächte der Pest

Orhan Pamuk ; aus dem Türkischen von Gerhard Meier
Hanser (2022)

693 Seiten : Karte
fest geb.

MedienNr.: 609618
ISBN 978-3-446-27084-8
9783446270848
ca. 30,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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