Aufschrei
Roberto Saviano hat sich auf eine Reise durch die Geschichte begeben, auf der Suche nach Menschen, die aufbegehrt haben gegen die Lügen der Mächtigen und die Unterdrückung von Recht und Freiheit. Seine Streifzüge führen ihn weit zurück, zu dem
Philosophen Giordano Bruno, der für seine Ideen von persönlicher Freiheit und für seine Suche nach neuen Antworten auf religiöse Fragen von der Inquisition zum Tode verurteilt wurde. Sie erinnern aber auch an Menschen der jüngeren Vergangenheit, wie die Journalisten Jamal Khashoggi und Anna Politkowskaja, die von autoritären Herrschern diskreditiert und ermordet wurden. Über die Einzelschicksale hinaus verbindet Saviano das Wirken dieser Menschen mit fundamentalen Analysen zur Funktion autoritärer Machtapparate. Er spürt aber auch den persönlichen Motiven nach, die diesem mutigen Widerstand zugrunde lagen. - Ein aktuelles Buch, das uns daran erinnert, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind und es niemals waren. Menschen haben gelitten, sind gestorben, um diese Ideen aufrecht zu erhalten. Savianos Buch ist ein Appell nicht wegzusehen, zu schreien, wenn es nötig ist.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Aufschrei
Roberto Saviano ; aus dem Italienischen von Annette Kopetzki
Hanser (2022)
507 Seiten : Illustrationen
fest geb.