Gewollt. Geliebt. Gesegnet.

„Queer“ bedeutet im Englischen sonderbar oder suspekt und wurde oft zur Abwertung von homosexuellen Menschen verwendet. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts verwenden viele nicht-heterosexuelle Menschen (also außer homosexuellen auch bi- und asexuelle Gewollt. Geliebt. Gesegnet. Menschen sowie Trans-Menschen) diesen Ausdruck als positive Selbstbezeichnung. In der traditionell binär konstruierten Denkweise der katholischen Kirche finden sich queere Katholiken nicht wieder und müssen überdies Verlautbarungen von kirchenamtlicher Seite aushalten, die sie und ihre Sexualität mit scharfen, verletzenden Worten abwerten. Dieses Buch enthält Selbstzeugnisse überwiegend von queeren Katholiken oder deren Angehörigen, die von ihren Erfahrungen mit und in der Kirche berichten. Darüber hinaus berichten u.a. der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings (Münster) und Bischof Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) von ihren Erfahrungen mit queeren Katholiken. – Diese Texte lassen niemanden kalt. Sie zeugen vom Kampf von Menschen, die nicht in die Vorstellungswelt der kirchlichen Moral passen, um ihren Platz in der Kirche, um ihren Glauben, um ihren Weg, Mensch zu sein. Ein Buch, das zur aktuellen Diskussion um Sexualmoral genauso passt wie zur Aktion #OutInChurch. Empfehlenswert überall da, wo Literatur zu aktuellen Themen (Synodaler Weg etc.) bereitgestellt oder das Thema nachgefragt wird.

Christoph Holzapfel

Christoph Holzapfel

rezensiert für den Borromäusverein.

Gewollt. Geliebt. Gesegnet.

Gewollt. Geliebt. Gesegnet.

Wolfgang F. Rothe (Hg.)
Herder (2022)

155 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 609562
ISBN 978-3-451-38398-4
9783451383984
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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