Talberg 2022

Während eines heftigen Unwetters legt der Sturm, der das Dorf von der Außenwelt abschneidet, unter einem umgestürzten Baum das Skelett eines Kindes frei. Im ersten Kapitel erzählt Max Korn aus der Sicht des Dorfpolizisten Adam Wegebauer aus dessen Talberg 2022 Kindheit und Jugend in den 80er und 90er Jahren. Der Leser erfährt hier die Vorgeschichte, warum der Polizist Wegebauer wieder in Talberg Dienst tut und in diesem Fall ermittelt. Nichts bleibt im Dorf unbemerkt, auch die Verbrechen nicht. Doch Wegebauer stößt auf eine Mauer des Schweigens und eine Stimmung, die Unheimliches und Ungeheuerliches verbindet. Eine komplizierte Rahmengeschichte mit vielen Personen, die irgendwie, auch verwandtschaftlich, miteinander verbunden sind. Gut, dass es ein erklärendes Personenverzeichnis gibt. Im zweiten Kapitel sieht der Leser die Handlung aus der Sicht der LKA-Beamtin Eva Engler, die ebenfalls Beziehungen zum Dorf hat. Im Lauf der Ereignisse ergibt sich ein Geflecht aus verschiedenen Verbrechen, wie z.B. Kindesmissbrauch. - Auch der dritte Teil (BP/mp 22/112, 705) zeigt wieder ein Dorf, das vor 100 Jahren stehengeblieben zu sein scheint, im Denken, in den archaischen bäuerlichen Strukturen und der Feindlichkeit allem Fremden gegenüber. Manche finstere Zusammenhänge aus den letzten Generationen erklären sich nun. Max Korn gelingt erneut ein solider Krimi.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Talberg 2022

Talberg 2022

Max Korn
Wilhelm Heyne Verlag (2022)

361 Seiten
kt.

MedienNr.: 983288
ISBN 978-3-453-42461-6
9783453424616
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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