Die letzten Tage unserer Väter

Eigentlich wurde der französischsprachige Schweizer Autor Joel Dicker mit kompliziert verschachtelten Kriminalromanen bekannt (zuletzt: "Das Geheimnis von Zimmer 622"). Jetzt liegt sein Erstlingsroman von 2010 erstmals in deutscher Übersetzung vor Die letzten Tage unserer Väter und ist so ganz anders. Der junge Paul-Emile, genannt Pal, verlässt 1940 das besetzte Paris und seinen Vater, um gegen Nazideutschland zu kämpfen. Er durchläuft in Großbritannien eine harte Ausbildung zum Agenten. Seine Einheit bildet eine verschworene Gruppe, die verdeckt hinter den feindlichen Linien operiert, Widerstandsgruppen aufbaut und Sabotageakte organisiert. Immer wieder treffen sich die Mitglieder der Gruppe heimlich in Verstecken und auch nach dem gewonnenen Krieg bleiben sie einander verbunden. Wie in einer großen Familie gibt es Liebe und Schmerz. Der Roman ist gradlinig erzählt, die Gefühle der Protagonisten spielen die tragende Rolle, alles ohne falsches Heldenpathos und effekthascherisches Kriegsgetöse. Lesenswert.

Marion Sedelmayer

Marion Sedelmayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die letzten Tage unserer Väter

Die letzten Tage unserer Väter

Joël Dicker ; Übersetzung aus dem Französischen von Amelie Thoma und [einer weiteren]
Piper (2022)

413 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 610529
ISBN 978-3-492-07138-3
9783492071383
ca. 25,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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