Pflaumenregen
Stephan Thome erzählt mit einer Familiengeschichte die politische Entwicklung Taiwans. Im Norden der Insel wohnt Umekos ("Pflaumenkind") Familie; der Vater arbeitet für eine Kohlemine. Das Ende der Kolonialzeit nach 50 Jahren und der Pazifische Krieg in den 1940er Jahren werfen das Land jedoch vor allem zwischen den Nachbarn Japan und China hin und her. Einerseits wird die schwierige Situation der Familie und schließlich auch ihre Verstrickung in Schuld und Machtmissbrauch erzählt; der zweite Erzählstrang spielt in der Gegenwart (2016): Umekos Sohn besucht diese mit ihrem Enkel. Er möchte viel über ihre Heimat, Herkunft und Familie erfahren, um ein Buch zu schreiben. - Sehr realitäts- und alltagsnah geschrieben, fragt der Roman nach Themen wie Heimat, Identität und Loyalität und bietet einen intensiven und genau recherchierten geschichtlich-politischen Einblick. Sehr empfohlen.
Susanne Körber
rezensiert für den Borromäusverein.
Pflaumenregen
Stephan Thome
Suhrkamp (2021)
525 Seiten : Karten
fest geb.