Die Rebellen von Salento
Paolo und seine Freunde machen beim Spielen in einer alten Hütte auf dem Grundstück seiner Eltern eine spannende Entdeckung: eine vergrabene Holzkiste mit einem grünen Filzhut, einer zerschlissenen Weste und einem in altmodischer Schrift verfassten
Brief. Dieser wurde angeblich vor etwa 150 Jahren von einem Räuberhauptmann unterzeichnet, der darin die Gründung eines unabhängigen, freien Räuberstaates auf dem Territorium von Casa Vulía, dem heutigen Grundstück von Paolos Eltern, deklariert. Diese Idee imponiert den Kindern und lässt sie dieser spannenden Räubergeschichte nacheifern. Sie gründen kurzerhand einen freien Staat der Kinder. Paolo wird zum König ernannt und darf sich den alten Hut als Krone aufsetzen. Die Idee wird zum Selbstläufer und erreicht über die sozialen Medien erst die Kinder der näheren Umgebung, aber bald auch Begeisterte in ganz Italien. Immer mehr Kinder erscheinen vor Ort und wollen wichtige Funktionen und Ämter in dem neu gegründeten Staat übernehmen. Sehr schnell wird Paolo klar, dass es gar nicht so einfach ist, einen Staat friedlich zu führen. Und schließlich sind da ja trotz allem auch noch die Erwachsenen ... - Ein Roman für politisch interessierte Kinder ab etwa 11 Jahren mit sehr viel eingestreuter Sozialkunde und Details über die Geschichte Italiens. Die Handlung verläuft teilweise etwas schleppend. Überzeugend herausgearbeitet die abschließende Erkenntnis: Gewalt ist keine Lösung!
Elisabeth Brendel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Rebellen von Salento
Davide Morosinotto ; aus dem Italienischen von Cornelia Panzacchi
Thienemann (2021)
285 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11