Was uns Angst macht
Als bei einem Gewitter das Licht plötzlich ausgeht, fragt Max seinen Papa, ob dieser schon einmal Angst vor etwas hatte. Sein Vater erzählt ihm daraufhin davon, dass alle Menschen manchmal Angst haben und dass Ängste ganz unterschiedlich sein können
– mal klein, mal riesig groß. Es gibt die Angst vor Unbekanntem, die Angst vor Dunkelheit, die Angst vor verletzenden Worten und die vor der Einsamkeit. Wir fürchten uns vor Monstern und vor Verlust, vor Freiheit und vor der Zukunft. Mal haben wir Angst, nicht auf der Höhe zu sein, dann wieder haben wir Angst vor der Höhe selbst. Manche Angst lässt uns erstarren, andere leuchtet hell und warnt uns vor einer Gefahr. Als der Strom wieder da ist, will Max in der Dunkelheit eine Gruselgeschichte hören. – In diesem Buch wird auf sehr poetische Art und Weise beschrieben, wovor Menschen Angst haben, welche verschiedenen Gesichter Angst haben kann, wie Angst zum Leben dazugehört und wie sie sogar reizvoll sein kann. Die Illustrationen greifen all dies sehr gelungen auf. Die Ängste werden in den Bildern als verschieden große schwarze Eier dargestellt. Das Gefühl Angst wird hier sowohl im Text als auch in den Bildern sehr stimmig dargestellt. Für ein weiterführendes Gespräch über Ängste gibt es auf der letzten Doppelseite Hintergrundwissen, das helfen kann, das Thema Angst noch zu vertiefen. Für ängstliche Kinder kann man dieses Buch eher nicht empfehlen, da anwendbare Strategien zur Überwindung der eigenen Ängste fehlen. So könnte es durchaus sein, dass die Aufzählung der unterschiedlichen Ängste im Zusammenhang mit den Bildern sensiblen Kindern noch mehr Angst macht.
Ulla Hittmeyer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Was uns Angst macht
Fran Pintadera ; [Illustrationen:] Ana Sender ; aus dem Spanischen von Ilse Layer
Gabriel (2024)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4