Sieben Minuten nach Mitternacht
Conor peinigt ein nächtlicher Albtraum, seit seine Mutter wegen eines geheimnisvollen Leidens in ärztlicher Behandlung ist. Aber diesmal, um sieben Minuten nach Mitternacht, klopft ein fürchterliches Ungeheuer an sein Fenster, kleidet sich in die
Gestalt der uralten Eibe in seinem Garten und flößt ihm ungeheure Angst ein. Doch dann freundet dieses Unwesen sich allmählich mit Conor an, hilft ihm - wenn auch mit zunächst unglaublichen und grauenerregenden Methoden und Mitteln - im Haus seiner ungeliebten Großmutter, in der Schule und am Bett seiner Mutter im Krankenhaus. Aber der Schmerz, seine Mutter bald verlieren zu müssen, verlässt ihn nicht, und er kann seine Ma nicht loslassen, ohne sich selber zu verlieren. Mit Hilfe des Monsters gelingt es ihm schließlich, diese Angst auszusprechen, und das ist seine Erlösung - auch von seinem Albtraum/Monster. Diese adäquat mit dunklen Monsterszenen (von Jim Kay) illustrierte, spannend aufgebaute und sehr lebendig erzählte Geschichte thematisiert eine menschliche Urfrage: Darf ich einen geliebten Menschen loslassen, ohne mich selber zu verlieren? Für Liebhaber von Phantastischem und Gruseligem. (Übers.: Bettina Abarbanell)
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sieben Minuten nach Mitternacht
Patrick Ness. Nach einer Idee von Siobhan Dowd. Ill. von Jim Kay
cbj (2011)
213 S. : zahlr. Ill.
fest geb.