Blackout

"All die großen Liebesgeschichten" (Titel des Beitrags in der Mitte des Buches) der Literatur, zumindest fast alle, spielen unter weißen Personen. Sechs schwarze US-amerikanische Autorinnen halten mit diesem Buch dagegen, darunter Nicola Yoon und Blackout Angie Thomas. Ihre sechs Geschichten (eine davon als langer Weg durch die Stadt mehrfach unterbrochen und wieder aufgenommen) spielen zeitgleich in New York. Ein stadtweiter Stromausfall sorgt dafür, dass die Jugendlichen, aus deren Ich-Perspektive in authentisch wirkender Sprache erzählt wird, sich mit ihren Persönlichkeiten, Gefühlen und Unsicherheiten auseinandersetzen müssen, einschließlich schwul/lesbisch/bisexueller Identitäten. Die Geschichten handeln von gescheiterten, schwierigen oder neu beginnenden Liebesbeziehungen (allerdings leider nur zwischen lauter gutaussehenden bzw. schönen Menschen). Dabei sind die sechs Handlungsstränge locker untereinander verwoben. Die Erzählungen haben Tiefgang und strahlen viel Wärme aus, nicht zuletzt auch zwischen den Generationen. Die "schwarze" US-Lebensrealität fließt zwar mit ein, steht aber nicht im Vordergrund, so dass sich auch nicht-schwarze Jugendliche und junge Erwachsene im Wesentlichen wiederfinden können. Daher nicht nur "für alle jungen Schwarzen Menschen auf der ganzen Welt" (Widmung) sehr lesenswert!

Monika Graf

Monika Graf

rezensiert für den Borromäusverein.

Blackout

Blackout

Dhonielle Clayton [und 5 weitere] ; aus dem amerikanischen Englisch von Anja Galic und [einer weiteren]
cbj (2021)

293 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 605899
ISBN 978-3-570-16619-2
9783570166192
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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