Finns Irrfahrt
"Das Klettern war in erster Linie eine Schule der Freundschaft, erst dann kamen Dinge wie Mut, Übersicht, Ausdauer und Geschicklichkeit ins Spiel." Klettern, Musik und das gemeinsame Abhängen mit den Freunden am Ufer der Mur (Österreich) sind Finns Leidenschaften. Doch nach einem schweren Kletterunfall erwacht er aus dem Koma mit einer neuen emotionalen Dringlichkeit, die das Aufklären von unausgesprochenen Geheimnissen in seinem Leben einfordert. Da ist der ungeliebte Stiefvater, der in dubiose Müllmachenschaften des Gemeinderates verstrickt scheint, die unglückliche und schwache Mutter und der verschwundene leibliche Vater, den es zu finden gilt. Nach einer politischen Protestaktion gegen den Gemeinderat befindet sich die Freundesclique um Finn auf der Flucht in einem alten Ford, um für ein paar Tage unterzutauchen. Für Finn wird diese Reise auf der Suche nach seinem Vater in Wien und das Finden von Antworten zu einem wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Erwachsenwerden und der Fähigkeit, Dinge klarer zu sehen. Den von ihm verklärten Vater findet er, aber auch einige überraschende Antworten. Dadurch strickt sich das Familiengefüge neu, Finn sieht eine Zukunft und findet auch den Mut, wieder zu klettern. Die Zuwendung seiner Freunde, insbesondere die aufkeimende Liebe zu Leyla, lässt ihn diesen Weg gehen. - Die Geschichte um Finn hat alles, was ein gutes Jugendbuch braucht: jugendliche Rebellion, starke Freundschaften, erste Liebe, Suche nach Antworten und Richtungsweisungen und den Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit. Für alle Bestände als Jugendbuch gut einstellbar, da dicht an der Gegenwart von Jugendlichen erzählt wird.
Karin Steinfeld-Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Finns Irrfahrt
Manfred Rumpl
Picus (2018)
235 S.
kt.