Skys Gabe
Die 14-jährige Sky Lamar hat es satt, ständig muss sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter umziehen und in heruntergekommenen Hotels unterkommen. Lieber zieht sie da zu ihren Verwandten auf die abgelegene Insel Sidhe im Norden Schottlands. Aber auch
auf Sidhe ist nicht alles gut. Der Großvater bleibt reserviert, nur ihre Tante Emily ist nett zu ihr. Die anderen Inselbewohner begegnen Sky teils abweisend, teils verächtlich oder sogar feindselig. Denn Sky ist eine Lamar und die Lamars und die MacLeods sind seit langer, langer Zeit miteinander verfeindet. Auch der junge Rory MacLeod behandelt Sky anfangs voller Verachtung, aber langsam wächst zwischen den beiden jungen Leuten eine Freundschaft heran... Doch die bedrückende Stimmung auf Sidhe ist kein Zufall. Flüche liegen in der Luft, Flüche, die Sky spüren kann. Welche Gaben schlummern in ihr? Und welche Rollen spielen abwesende Menschen wie Skys Vater, dem sie noch nie begegnet ist und über den nie jemand sprechen will? Ein gefährliches Abenteuer beginnt. - Die Hamburgerin Tina Blase legt hier den ersten, vorbildlich ausgestatteten Band einer sicherlich mehrbändig geplanten Jugendromanreihe vor. Ihr gelingt es darin, spannend und anschaulich von ihrer Protagonistin zu erzählen. Tatsächlich sind die Dialoge und die Ich-Erzählung der jungen Sky die großen Pluspunkte des Romans, der ansonsten leider unter teils sehr klischeehaften Darstellungen und zweidimensionalen Charakteren leidet. Auch ist die Handlung teils auch für Jugendliche bereits arg vorhersehbar. Aber die sympathische, mutige Sky tröstet ganz gut darüber hinweg. Für zukünftige Bände möchte man freilich auf eine spannendere Handlung und mehr Charakterentwicklung hoffen. Büchereien dennoch empfohlen, denn Schottlandromantik ist schließlich nicht nur bei der Autorin vorhanden.
Friedrich Röhrer-Ertl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Skys Gabe
Tina Blase ; Illustration: Tristan Elwell
magellan (2023)
Insel der wandernden Flüche ; [1]
269 Seiten : Illustrationen
fest geb.