Bis ins Mark

Der „regional anerkannte Humorschriftsteller“ Stefan Schwarz erkrankt mit vierundfünfzig Jahren an Knochenmarkkrebs. Moralische Unterstützung erhält er vor allem von seiner älteren Schwester, die bereits den Krebs besiegt hat. Den zehn Jahre Bis ins Mark dauernden Sorgerechtsstreit um seinen Sohn („Wir haben uns bekriegt wie die Wilden, jetzt liegen wir in den Seilen“) sieht er inzwischen kritisch. Während einer schmerzhaften Behandlung in der Klinik kann er mit seiner Ex-Frau sogar ein friedliches Telefonat führen. Schon vor der schweren Krebserkrankung war Schwarz oft im Krankenhaus, manchmal aber auch eingebildet krank. Dies schmückt er in Sätze wie „wenn ich als Kind Fieber hatte, dann begannen die Eisblumen zu schmelzen“. Er brüllt während einer Therapie „dass in der Mensa gegenüber den Studentinnen der Schaum auf der Latte macchiato gefriert“. - Schwarz‘ Humor und Fantasie retten ihn durch trostlose, lange Klinikzeiten, auch während Corona. Ob er das Zusammensein mit seinem Zimmernachbarn oder die verschiedenen Krankenhausservierwagen beschreibt, das Buch lässt Leser/-innen laut auflachen. Viele Fremdwörter, nicht nur medizinische, erschweren den Lesefluss. Für alle, die über der Krankheit stehen.

Maria Zimmermann-Nonte

Maria Zimmermann-Nonte

rezensiert für den Borromäusverein.

Bis ins Mark

Bis ins Mark

Stefan Schwarz
Rowohlt Berlin (2022)

284 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 612939
ISBN 978-3-7371-0128-8
9783737101288
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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