Nothing left for us
Für Frances stand schon immer fest, dass sie einmal an einer Eliteuni studieren wird. Jetzt, in ihrem vorletzten High School-Jahr hat sie deshalb für kaum etwas Zeit als zu lernen. Ihre einzige Freizeitbeschäftigung ist es, einen Podcast namens
Universe City zu hören und Fanart zu diesem anzufertigen. Als sie zufällig den Creator Aled kennenlernt, stellen sie sehr schnell fest, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben, und freunden sich an. Er ist ein Jahr älter und wurde bereits an einer renommierten Universität angenommen. Allerdings weiß er eigentlich gar nicht, was er mit seinem Leben anfangen will und auch Frances stellt im Verlauf des Buches immer mehr in Frage, ob ein Studium wirklich der richtige Weg für sie ist. - Sehr einfühlsam thematisiert dieses Buch Zukunftsängste junger Menschen, Erwartungsdruck durch Eltern, und betont, wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu gehen, auch wenn dieser nicht an eine Universität führt. Gleichzeitig geht es aber auch sehr viel um die Bedeutung von Freundschaft. Unter anderem deshalb gibt es keine Liebesgeschichte zwischen Frances und Aled und ganz allgemein steht Romantik hier sehr im Hintergrund. Dadurch hebt sich die Geschichte natürlich stark von anderen Jugendbüchern ab, ist aber trotzdem oder gerade deswegen sehr interessant. Lediglich an den etwas distanzierten Schreibstil der Autorin muss man sich auf den ersten Seiten etwas gewöhnen, bis man mit den Charakteren mitfühlen kann. - Ein sehr gelungenes Buch, das aufgrund der Themen wohl eher für ältere Jugendliche zu empfehlen ist.
Agnes Schmidtner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Nothing left for us
Alice Oseman ; aus dem Englischen übersetzt von Anne Brauner
Loewe (2022)
443 Seiten
kt.