Stromlinien
Die 17-jährigen Zwillingsschwestern Enna und Jale sind bei ihrer Großmutter in den Elbmarschen aufgewachsen. Den Vater kennen sie nicht, die Mutter hat sie in der JVA Hahnöfersand geboren, in der sie wegen 19-fachen Mordes einsitzt. Am Tag der Entlassung
ihrer Mutter sind dann plötzlich sowohl Jale als auch sie verschwunden. Fast zeitgleich verunglückt in der Nähe ein Mann mit seinem Sportboot tödlich und die Polizei ist davon überzeugt, dass die Vermissten etwas damit zu tun haben. Enna ist fassungslos und macht sich selbst auf die Suche. Dabei deckt sie ihre lange verschwiegene, tragische Familiengeschichte auf, die mit dem Tod ihres Urgroßvaters und Großvaters ihren Anfang nahm. – Der bewegende Familienroman wird in wechselnden Zeitsprüngen zwischen den Generationen erzählt, wodurch sich nicht nur die Hintergrundgeschichte, sondern auch der Spannungsbogen Stück für Stück aufbaut. Die vielen starken Frauencharaktere beeindrucken, ebenso wie die großartigen Landschaftsbeschreibungen, die Freiheit, Sehnsucht und Weite vermitteln. Ein großartiges Leseerlebnis!
Stefanie Simon
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Stromlinien
Rebekka Frank
S. Fischer (2025)
509 Seiten : Illustration
fest geb.