Lias und der Herr der Wellen
Anfangs ist Lias wenig begeistert, als er mit seinen Eltern in das seltsame alte Haus seiner verschwundenen Großtante Hermine umziehen soll. Bald jedoch bemerkt er, dass das Haus über ein eigenes Bewusstsein zu verfügen und ihn in ein bestimmtes
Zimmer zu dirigieren scheint. Ohne Vorwarnung findet sich Lias plötzlich auf einem Piratenschiff wieder, das vom berüchtigten Herrn der Wellen kommandiert wird - der Hauptfigur des ersten Romans, den seine Großtante verfasst hat. Ähnlich wie Hermine verfügt Lias über das Talent eines echten Erzählers, der in Geschichten eintauchen, mit den Figuren interagieren und die Handlung verändern kann. Gemeinsam mit seinen neuen Freunden begibt sich Lias auf ein gewagtes Abenteuer, das all seinen Mut und seine Kreativität erfordert, um seine Großtante zu retten. Und die Zeit drängt, denn auch in der realen Welt ziehen dunkle Wolken auf ... - Aus dem bildreichen und wortgewaltigen Kinderbuch spricht eine tiefe Wertschätzung für die Kunst des Erzählens und die Kraft von Geschichten. Von den knapp 350 Seiten dürften sich vor allem junge Vielleserinnen und -leser angesprochen fühlen. Für alle Bestände gerne zu empfehlen.
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Lias und der Herr der Wellen
Akram El-Bahay
ueberreuter (2021)
347 Seiten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11