Die Astrologin

Leonberg, 1620. Sybilla, Hebamme und mit der Gabe des zweiten Gesichts gesegnet, lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter Helena ein friedliches Leben, als Landsknechte eines Tages ihren Mann erschlagen und ihre Tochter entführen. Sie sind auf dem Weg Die Astrologin zu den Truppen des Kaisers, denn nach dem Prager Fenstersturz zieht der Dreißigjährige Krieg herauf. Sofort reist Sibylla den Entführern hinterher, um ihre Tochter zu befreien. Auf der Suche trifft sie auf den damals noch wenig bekannten Feldherrn Wallenstein, der ihr Schutz und Brot anbietet. Als seine Astrologin zieht sie mit den Truppen durch die Lande und erlebt eine Schlacht nach der anderen, bis sie viele Jahrzehnte später an ihr großes, längst verloren gegangenes Ziel kommt. - Mit "Die Astrologin" setzt Ulrike Schweikert die Geschichte um die heilkundige, hellseherisch veranlagte Sibylla fort, die sie 2002 mit "Die Hexe und die Heilige" (s. BP 02/173) begann. Wer sich an die Lektüre nicht mehr erinnert, wird aber keine Probleme haben. Schweikert lockert die Geschichte von Wallensteins Schlachten geschickt durch Erzählungen und Briefe auf. Der Schluss ist zwar eher unglaubwürdig und es ist auch fraglich, ob das von Cover und Titel angesprochene eher weibliche Publikum nicht das Schlachtengetümmel bald leid ist, hinter dem auch die auch vorhandene Liebesgeschichte stets zurücktritt. Da Schweikert aber eine gute Erzählerin ist, lohnt sich das Buch auf jeden Fall für alle Bestände.

Michael Ziemons

Michael Ziemons

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Astrologin

Die Astrologin

Ulrike Schweikert
Blanvalet (2016)

603 S. : Kt.
fest geb.

MedienNr.: 586381
ISBN 978-3-7645-0399-4
9783764503994
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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