Das kastilische Erbe

"La Caminata" ist die Autorin eines uralten Buches, das die Münchner Journalistin Isaura in einem Antiquariat entdeckt und das sie zunehmend fasziniert, je mehr sie sich in die Geschichte vertieft. Manches ist ihr eigenartig vertraut, v.a. mit der Figur der Jimena, der Jugendgefährtin der kastilischen Prinzessin Isabel, fühlt sie mehr als nur eine Seelenverwandtschaft. Da erhält sie das Schreiben einer kastilischen Anwaltskanzlei aus Tordesillas mit der Aufforderung, sich dort einzufinden; es gehe um eine Erbschaftsangelegenheit. Dort erfährt sie, dass ihre Großtante vor Kurzem gestorben ist und ihr ein Anwesen vermacht hat. Isaura taucht nun in dem alten, geheimnisvollen Haus ein in die Vergangenheit und findet auch diverse Dokumente, die bis ins 15. Jh. zurückreichen. Je mehr sie sich mit dem Buch und den rätselhaften Handschriften beschäftigt, überkommt sie ein Gefühl von Ahnung, ja Gewissheit, dass zu ihren Vorfahren eben diese Jimena zählt ... - Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen; einmal in der Gegenwart in München und Tordesillas und außerdem in der zweiten Hälfte des 15. Jh. in Kastilien und Aragon. Die Autorin hat sich dabei weitgehend an die historischen Fakten gehalten; in Nachwort und Glossar sind Einzelheiten erläutert. Die furchtbaren Bürgerkriege und der Kampf um die kastilische Krone werden ausgiebig thematisiert. Wer sich bei der Lektüre auf die vielen mystischen Begleiterscheinungen einlässt, kann dem Buch, das der Auftakt zu einer Trilogie ist, mit dem gut recherchierten geschichtlichen Hintergrund sicher viel abgewinnen. Für große Bestände gut geeignet.