Die Blankenburgs
Infolge des Zusammenbruchs der New Yorker Börse am sog. Schwarzen Freitag 1929 verlieren Adalmar Blankenburg und sein Schwiegersohn ihr gesamtes Vermögen. Die beiden nehmen sich das Leben. Zurück bleiben die beiden Töchter des Hauses, Elise und Ophélie, die seit der Kindheit eine schwierige Beziehung zueinander haben. Der Bruder ist in China verschollen. Es gilt nun, die alteingesessene Frankfurter Porzellanfabrik zu erhalten, was durch die schwere Wirtschaftskrise fast unmöglich scheint. Überraschend tritt Trankred, der uneheliche Sohn des verstorbenen Familienoberhaupts auf den Plan, der von der Tante Arabella Blankenburg protegiert wird. Um die Manufaktur zu retten, müssen die Frauen der Blankenburgs eine schwere Entscheidung treffen. Eine Fusion mit der konkurrierenden Porzellanfabrik des Juden Samuel Löwenkind ist unabdingbar. Doch dann gewinnen die Nationalsozialisten immer mehr an Macht und die Existenz der Manufaktur steht erneut auf dem Spiel. - Ein dicht gewobener Familienroman, der eindringlich die subtile Vorgehensweise der Nazis bei ihrer Machtergreifung aufzeigt, die zu Beginn harmlos erscheint und erst im Lauf der Zeit immer brutaler und menschenverachtender wird. Auch für die Familie der Blankenburgs wird die braune Ideologie gefährlich. Ein gelungener Start der historischen Romanreihe über die Blankenburgs von Eric Berg, dem erfolgreichen Autor von Kriminalromanen.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Blankenburgs
Eric Berg
blanvalet (2021)
540 Seiten
fest geb.