Der Sternsee
In dieser stimmungsvollen, sehr kurzen Erzählung geht es um vier Nachbarskinder, die in einem Hochhaus in der Nähe eines sternförmigen Sees aufwachsen. Vor dem Hintergrund eines spektakulären Ereignisses – der plötzlich zugefrorene See taut
auch im Sommer nicht auf – berichtet der Autor in leisen Tönen vom Alltag der Kinder: wie sie sich am Kiosk gemischte Süßigkeitentüten kaufen, in der Schule das Dividieren üben und gemeinsam am See abhängen. Ganz zum Ende der Geschichte stellt der Ich-Erzähler fest, dass er seine Freundin Sissi plötzlich mit anderen Augen sieht und bei ihrem Anblick ein ihm unbekanntes Kribbeln im Bauch verspürt. Die Verbindung eines unerklärlichen Naturphänomens mit dem genauso unerklärlichen Gefühl des Verliebtseins macht den Charme dieses Buches aus. Die besondere Atmosphäre des einfühlsamen Textes wird durch zahlreiche dunkelblau-schwarze Illustrationen noch verstärkt. Einzigartig und herzerwärmend schön.
Franziska Knogl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Sternsee
Will Gmehling ; [Illustrationen:] Jens Rassmus
Peter Hammer Verlag (2025)
52 Seiten : zahlreiche Illustrationen (farbig)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9