Salon Salami
Das geht ja schon mal rasant los. Die zwölfjährige Ich-Erzählerin Hani steht in einer Sparkasse. Zwar etwas unsicher, aber immerhin mit einem Tomatenmesser bewaffnet. Bereit zum Banküberfall. Der geht natürlich schief und Hani kommt Gottseidank zu einer beherzten Sozialarbeiterin, die schnell merkt, dass dem Mädchen jenseits bürokratischer Paragrafen geholfen werden muss. Denn Hanis Mutter ist seit kurzem im Gefängnis und das Mädchen hofft tatsächlich durch seinen Überfall auch dorthin zu gelangen. - Benjamin Tienti nimmt seine Figuren, allen voran Hauptfigur Hani, sehr ernst. Er offenbart tolle, witzige Charaktere, die alle ihre kleinen oder größeren Eigenheiten besitzen. Im titelgebenden Friseur-Salon Salami im Neuköllner Kiez kommen alle zusammen und Hani vermag, sie mit großer Beobachtungsgabe zu beschreiben. Sehr dicht am Leben und gekonnt erzählt. Gerne empfohlen!
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Salon Salami
Benjamin Tienti
Dressler (2017)
158 S. : Ill.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10