Hexensaat

Neun Jahre nach dem abrupten Ende seiner Theaterkarriere und seinem Rückzug aufs Land nahm Felix eine Stelle in einem Bildungsprogramm für Gefangene an, um wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Die Einsamkeit und die Trauer um seine früh verstorbene Hexensaat Tochter hatten ihn wunderlich werden lassen. So kam es, dass er jedes Jahr von Januar bis März mit einer Gruppe ein Stück von Shakespeare einstudiert - ein Projekt, das sich rasch großer Beliebtheit erfreute. Als sich im vierten Jahr ministerialer Besuch zur Aufführung ankündigt, entscheidet sich Felix für "Der Sturm", den er damals am Theater nicht mehr umsetzen durfte. Seine ganz persönliche Rache beginnt ... Altmeisterin Atwood hat im Rahmen der Hogarth Shakespeare-Reihe (s. a. Winterson, Der weite Raum der Zeit, BP/mp 16/707; Jacobson, Shylock, BP/mp 16/682) eine leicht zugängliche Interpretation des Klassikers verfasst: Am Ende des Romans steht eine Zusammenfassung des Originals und die Häftlinge erarbeiten gemeinsam dessen wichtigste Elemente. Wem es bereits bekannt ist, erkennt unschwer in Felix einen modernen Prospero und vieles mehr aus dem vielschichtigen letzten Stück Shakespeares, das Atwood großartig interpretiert und weitergedacht hat. Schon ab kleinen Beständen uneingeschränkt empfohlen! (Übers.: Brigitte Heinrich)

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Hexensaat

Hexensaat

Margaret Atwood
Knaus (2017)

314 S.
fest geb.

MedienNr.: 589852
ISBN 978-3-8135-0675-4
9783813506754
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.