Comedy Queen
Sascha legt eine Liste an mit Verhaltensregeln für ihr zukünftiges Leben. Ihre Mutter war an Depression erkrankt und hat sich umgebracht. Sascha will den Schmerz und eigene Schuldgefühle darüber nicht zulassen, also beschließt sie unter anderem, nicht zu denken, sich um nichts Lebendiges zu kümmern, keine Bücher zu lesen und Comedy Queen zu werden. Ihre Bemühungen darum beschreibt sie mit witziger Selbstironie, bei allem anderen versickert der Witz im Schwarzen Loch ihrer Trauer. Ihr Vater zwingt sie in die Kinder- und Jugendpsychiatrie, wo eine verständnisvolle Therapeutin und ihr Erfolg als Stand-Up-Comedian endlich den Damm brechen lassen, den sie um ihre Gefühle errichtet hat. Doch versteckte Schuldgefühle verhindern auch dann noch, dass tiefe seelische Wunden heilen. Reifen und psychologisch interessierten Jugendlichen kann das Buch empfohlen werden.
Ela Wildberger/STUBE
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Comedy Queen
Jenny Jägerfeld ; aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer
Urachhaus (2020)
246 Seiten
fest geb.