Mein genialer Tod

Die Protagonisten dieses Buches sind alles, nur nicht "normal". Auf jeden Fall sind sie liebenswert und bescheren Leser/innen ab ca. 10 Jahren vergnügliche Stunden. Da ist der zwölfjährige Icherzähler Sigge, kürzlich mit Mutter - die normalste Mein genialer Tod von allen - in das alte Grandhotel seiner Oma, autoritätsfeindlich und lebensfroh, gezogen. Seine kleine Schwester Majken steckt voller skurriler Ideen, die sie gnadenlos und lautstark in die Tat umsetzt; seine vierjährige Schwester Bobo zitiert nur Elvis Presley, falls sie etwas sagt. Einige lebende und ausgestopfte Tiere ergänzen die Familie. Sigge will unbedingt echte Freunde finden, nachdem er an seiner alten Schule gemobbt wurde. Er gerät dabei an die chaotischen Zwillinge und findet eine echte Freundin, die er wegen Unzuverlässigkeit fast verliert. Einfühlsam beschreibt die Autorin Sigges Gefühlsachterbahn samt seines Eingeständnisses, homosexuell zu sein. Jeder der Protagonisten ist es wert, geliebt zu werden. Und mit der emotionalen Unterstützung von echten Freunden und Familie kann jeder auch mal über sich selbst hinauswachsen, so die subtile Botschaft. Empfehlenswert, idealerweise zusammen mit dem prämierten Vorgängerband "Mein geniales Leben" (BP/mp 21/628), im Prinzip aber auch ohne diesen gut zu lesen.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Mein genialer Tod

Mein genialer Tod

Jenny Jägerfeld ; aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer
Urachhaus (2022)

410 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 612471
ISBN 978-3-8251-5317-5
9783825153175
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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