Freunderlwirtschaft
Ausgerechnet ein toter Minister ist Alma Oberkoflers erste Fall im Wiener Dezernat der Kriminalpolizei. Max Langwieser, Landwirtschaftsminister, wird leblos in seinem Appartement aufgefunden. War es Mord oder ein Unfall? Eine wichtige Zeugin ist verschwunden, seine Verlobte, Jessica Pollauer, mit der er zusammengelebt hat. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Langwieser mehrere Großprojekte unterstützt hat, darunter ein Skigebiet im nahezu unberührten Pfitztal. Doch es geht nicht nur um Langwieser. Auch andere Regierungsmitglieder sind involviert. Sogar der Bundeskanzler, was die Ermittlungen erschwert. Eine echte Freunderlwirtschaft. – Hartlieb erzählt die Geschichte sowohl aus der Perspektive der Ermittlerin Oberkofler als auch aus dem Blickwinkel Jessica Pollauers, die ihrem Verlobten zufällig auf die Schliche kommt und aus Angst vor den Hintermännern der Affäre nach Costa Rica flieht. Die Hauptfiguren sind authentisch gezeichnet, da Hartlieb sich den Raum nimmt, auch ihre Biografien und die Lebensumstände zu skizzieren. Die kriminellen Sachverhalte sowie einige der Akteure erinnern an die jüngere Geschichte Österreichs, in der Korruption immer wieder eine Rolle gespielt hat.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Freunderlwirtschaft
Petra Hartlieb
DuMont (2024)
414 Seiten
kt.