Ein Rindvieh für Gaddafi
Wien, Anfang der 80er Jahre: Eine Leiche ohne Hände und Zunge wird im Donaukanal aufgefunden. Während Kriminalinspektor Wimmer die Ermittlungen startet, zeigen sich Verbindungen des Toten nach Libyen. Die Aufklärung wird aber ausgebremst, da nicht alle Zeugen befragt werden können. Nach dem Ölpreisschock in den 70er Jahren kam es zu einer Annäherung vom früheren, linken österreichischen Kanzler Bruno Kreisky und dem damals mächtigen Muammar al-Gaddafi. Diese bestand u.a. im Warentausch von Spirituosen und Rindern gegen Öl. Bis heute sind diese dubiosen Geschäfte (wie auch ein Anhang mit einem Auszug aus einer Debatte 2011 belegt) nicht transparent aufgeklärt. Der Autor (s.a. "Mit besten Absichten", BP/mp 20/712) erzählt im Krimi nicht nur von der damaligen Außenpolitik, sondern auch vom "Filz" der Behörden. Ein spannender Krimi mit starkem Bezug zu Österreich, als Bestandsergänzung gut möglich, wo Interesse an Österreich besteht.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein Rindvieh für Gaddafi
Günther Thömmes
Gmeiner (2021)
187 Seiten
kt.