Mit besten Absichten
Vom Glauben an den immerwährenden Fortschritt getrieben (und auch vom Neid seinen vermeintlich erfolgreicheren Kollegen gegenüber ...), entwickelt der US-amerikanische Chemiker Fred Phelps einige Stoffe. Diese verbessern das Leben von Millionen Menschen und machen Phelps zu einem wohlhabenden Mann. Nach und nach stellt sich aber heraus, dass einer dieser Stoffe bei der Entwicklung der ersten Atombombe eingesetzt wird. Außerdem macht sich der katastrophale Einfluss der beiden anderen Erfindungen auf die Umwelt bemerkbar: giftige Kältemittel für Kühlschränke und Blei im Benzin. Auch im privaten Leben läuft nur selten etwas so, wie Phelps es sich erhofft. - Sehr flüssig und unterhaltsam liest sich dieses Buch, das man vielleicht mit "Der Zauberlehrling, aktuell und in Prosa" umschreiben kann. Der Autor weist im Nachwort darauf hin, dass sein Buch zwar frei erfunden ist, aber der Ingenieur Roy Plunkett (1910-1994) tatsächlich zwei der im Roman erwähnten Stoffe entwickelt hat: Teflon und FCKW. Man kommt beim Lesen nicht umhin, sich zu fragen, was denn wohl die noch ungeahnten Auswüchse aktueller "Geister, die man rief" sein werden ... Lesenswert!
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.
Mit besten Absichten
Günther Thömmes
Gmeiner (2020)
282 Seiten
kt.