Zwischen Ende und Anfang
Die 42-jährige Lila fühlt sich im Augenblick ziemlich unzulänglich, denn sie muss damit fertig werden, dass ihr heiles Familienleben zerbrochen ist. Sie versucht alles, um ihren Töchtern ein stabiles Leben zu bieten. Und doch kann sie nicht verhindern,
dass die 15-jährige Celie und die kleinere Violet zunehmend das Gefühl haben, dass ihnen niemand wirklich zuhört. Zwar wohnt mittlerweile auch Lilas Stiefvater Bill seit dem Tod seiner Frau bei ihnen, doch das Verhältnis ist leicht gespannt. Bill hat, noch mitten in der Trauer um seine Frau, nicht immer ein Gespür für die Bedürfnisse von Stieftochter und Enkelinnen. Lila plagen außerdem Zukunftsängste, denn sie müsste zwar ein neues Buch veröffentlichen, um die Haushaltskasse wieder aufzufüllen, hat jedoch keine Vorstellung, wie sie das Schreiben anpacken soll. Und mitten in dieses ganze Chaos platzt ihr leiblicher Vater Gene. Weder Lila noch Bill sind gut auf ihn zu sprechen, seine Enkeltöchter kennen ihn überhaupt nicht. Trotzdem zieht der alternde Schauspieler in Lilas Haus ein und zur Überraschung aller ist ausgerechnet er es, der allen Beteiligten die Kraft gibt, auf neuen Wegen weiterzugehen. Luise Helm gibt dem Roman, der aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen die vielschichtigen Familienverflechtungen erzählt, eine sehr einfühlsame und empathische Stimme. Es ist hörenswert, wie Lila ihr Leben schließlich wieder in den Griff bekommt. Das Hörbuch kann allen Büchereien uneingeschränkt empfohlen werden.
Leoni Heister
rezensiert für den Borromäusverein.

Zwischen Ende und Anfang
Jojo Moyes ; Luise Helm liest ; aus dem Englischen von Karolina Fell
argon hörbuch (2024)
2 mp3-CDs (circa 795 min)
mp3-CD