Schlehengrund
Nordeifel 1950. Nach dem Krieg muss die Bäuerin Johanna Lintermann mit ihrer Familie den Hof verlassen. Ihr ehemaliges Zuhause Wollseifen wurde durch die Nähe zur Nazi-Hochburg Vogelsang komplett geräumt. Als Flüchtlinge müssen sie Unterschlupf
finden und sind nirgends gerne gesehen. Als dann im Dorf Embken ein Hof zum Verkauf steht, beginnt für die junge Bäuerin mit ihrer Familie ein neues Leben. Auch wenn ihr Mann Karl nach wie vor als verschollen gilt, so lässt sie sich nicht unterkriegen und baut gemeinsam mit ihren Eltern und Schwiegereltern ein neues Leben auf. Als dann nach 13 Jahren Gefangenschaft ihr Mann Karl zurückkommt, wird das bis dahin friedliche Leben der Großfamilie erneut auf eine harte Probe gestellt. Die jetzt selbstständige Johanna kämpft mit dem alten Frauenbild und auch Karl kann seine Erlebnisse aus der Gefangenschaft nicht abschütteln. – "Schlehengrund" ist der Abschluss der Trilogie rund um die Bewohner des Dorfes Wollseifen (Bd. 1 "Ginsterhöhe": BP/mp 23/407). Die Figuren der Handlung sind fiktiv, die historischen Begebenheiten dieser Zeit und auch dieser Region beruhen auf wahren Begebenheiten. Auch wenn man die ersten beiden Romane nicht gelesen hat, so kann man der Familiengeschichte folgen. Die Figuren sind sehr real gestaltet und die Geschichte und Umstände dieser bewegenden Zeit gehen einem sehr nahe. Ein sehr empfehlenswerter Roman für Leser von historischen Familiensagas.
Marion Sagstetter
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schlehengrund
Anna-Maria Caspari
Ullstein (2025)
362 Seiten : Illustrationen, Karte
kt.