Ginsterhöhe

Im Winter 1919 kommt Albert Lintermann schwer gezeichnet aus dem Ersten Weltkrieg nach Hause in das Dorf Wollseifen in der Hocheifel. Seine Frau Bertha wendet sich entsetzt von ihm ab. Aber Albert packt an, arbeitet hart und der Bauernhof der Familie Ginsterhöhe prosperiert. Die Dorfgemeinschaft schaut in die Zukunft und erschließt sich Elektrizitäts- und Wasserversorgung. Albert lässt sich sein entstelltes Gesicht operieren und findet dadurch neuen Lebensmut. Aber die Nationalsozialisten machen auch vor Wollseifen nicht Halt. Die NS-Ordensburg Vogelsang und ein Flugplatz werden auf dem Gemeindegebiet errichtet. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wird Wollseifen dadurch zum Ziel verheerender Luftangriffe. Nach dem Krieg müssen alle überlebenden Einwohner Wollseifen verlassen, das Gebiet wird zum Truppenübungsplatz für die Alliierten. Erst 2006 wurde das militärische Sperrgebiet wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ein Erinnerungsort in der ehemaligen Ordensburg Vogelsang eingerichtet. - Caspari erzählt die Geschichte des Dorfes Wollseifen am Beispiel der fiktiven Familie Lintermann, eingestreut sind Abschnitte aus dem Tagebuch des Dorflehrers, wodurch die kleine Welt des Dorfs eingeordnet wird in die große Geschichte. Ein leicht lesbarer, gut recherchierter Roman.

Marion Sedelmayer

Marion Sedelmayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ginsterhöhe

Ginsterhöhe

Anna-Maria Caspari
Ullstein (2023)

398 Seiten : Karte
kt.

MedienNr.: 751346
ISBN 978-3-86493-202-1
9783864932021
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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