Sisi
Elisabeth, genannt Sisi, Kaiserin von Österreich-Ungarn ist mit Ende dreißig reichlich desillusioniert. Die Liebe zu ihrem Mann, dem Kaiser, ist vergangen. Auf die Politik kann sie wenig Einfluss nehmen, sie fokussiert sich auf ihren geliebten (Reit-)Sport. So beginnt der historische Roman auch auf einer Jagd-Reise in England. Sisi zeigt hier lieber auf der Fuchsjagd ihr Geschick, als sich mit der Queen zu treffen. Andere Kapitel führen die Leserschaft an den Wiener Hof, nach Ungarn oder zu Festen mit der nicht immer ganz standesgemäßen Verwandtschaft. Aber nicht nur über das Leben der Kaiserin, die versucht, sich ein Stück Freiheit zu bewahren, gibt der Roman tiefe Aufschlüsse, sondern auch Hofdamen, der Kaiser oder seine Geliebten kommen zu Wort und geben Einblicke in ihr Alltagsleben.- Das ganz hervorragend recherchierte Buch speist sich aus zeitgenössischen Quellen wie Tagebüchern oder Zeitungsartikeln. So zeigt es eine sehr interessante, eher unbekannte Seite von Sisi und vom Leben am Hofe. Für alle historisch Interessierten und natürlich für alle Sisi-Fans unbedingt zu empfehlen.
Dorothee Rensen
rezensiert für den Borromäusverein.
Sisi
Karen Duve
Galiani Berlin (2022)
408 Seiten
fest geb.