Der Geschmack der Sehnsucht
In den Grauen dieses Bürgerkrieges verlieren viele Kinder ihre Eltern. Durch einen glücklichen Zufall findet die kleine Ich-Erzählerin eine liebevolle und verantwortungsbewusste Mutter, die ihr als Lehrerin auch noch eine gute Bildung zukommen lässt. Allerdings sind die Verhältnisse in diesem Land desaströs, deshalb beschließt die Mutter, das inzwischen zu einem jungen Mädchen herangewachsene Kind mit einem älteren Vietnamesen zu verheiraten, der nach Kanada auswanderte. In Kanada angekommen, verbringt sie ihre Tage in einer kleinen Küche. Doch bald vergrößert sich der Kundenkreis, da die täglichen Gerichte, wenn auch bescheiden, so doch außergewöhnlich und mit feinen Gewürzen versehen sind. Ihr Leben verändert sich sehr und sie veröffentlicht ihre fantasievollen Kochkünste in einem Kochbuch. Bei ihrem Aufenthalt in Paris tritt Luc in ihr Leben und es stellen sich grundsätzliche Fragen. - Eine mit großer Zartheit und Klugheit erzählte Lebensgeschichte und ein großes Lesevergnügen. (Übers.: Andrea Alvermann, Brigitte Große)
Elfriede Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Geschmack der Sehnsucht
Kim Thúy
Kunstmann (2014)
142 S.
fest geb.