Die vielen Namen der Liebe

Die in Saigon geborene, nunmehr in Montreal lebende Autorin erzählt in Anlehnung an ihre eigene Biografie die Geschichte einer vietnamesischen Familie aus Saigon. Im Zentrum steht die einzige Tochter der Familie. Ihr Name "Vi" (winzige Kostbarkeit) Die vielen Namen der Liebe zeugt davon, dass sie als das Nesthäkchen und einzige Tochter neben drei älteren Brüdern wohlbehütet im Kreise einer einflussreichen Familie aufgewachsen ist. Beginnend mit der Geschichte ihrer Großeltern, ihrer Eltern und Geschwister erzählt die Protagonistin von der Flucht ihrer Familie aus Vietnam, die sie als Achtjährige wie viele der 250.000 "Boat people" auch über ein Flüchtlingslager in Malaysia nach Kanada führt. Sie berichtet in vielen kleinen Kapiteln von ihrem Leben und dem ihrer Familie als Immigrantin in Kanada. Nachdenklich setzt sie sich mit den kulturellen Differenzen zwischen der traditionellen vietnamesischen und der westlichen Kultur auseinander. Sie erscheint vielen als zu verwestlicht mit dramatischen persönlichen Folgen: "Ich habe die Beziehung zu meiner Mutter zerbrochen. Ich habe meine Mutter zerbrochen" (S. 94). Es ist ein faktenorientiertes, zügiges, trotz des z.T. dramatischen Geschehens nur subtil emotionales Berichten. Der schmale Roman ist zeit- und kulturgeschichtlich Interessierten zu empfehlen. (Übers.: Andrea Alvermann u. Brigitte Große)

Die vielen Namen der Liebe

Die vielen Namen der Liebe

Kim Thúy
Kunstmann (2017)

138 S.
fest geb.

MedienNr.: 588309
ISBN 978-3-95614-168-3
9783956141683
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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