Der reichste Junge der Welt
Seit sein Vater vor zwei Jahren einen bedeutenden Architektenpreis gewonnen hat, lebt Jakob (8) mit ihm in einem riesengroßen Haus. Jakob sei nun der "der reichste Junge der Welt". Zumindest laut seiner Freunde. Nüchtern, in kindlicher Klarheit, relativiert das Jakob sofort: allenfalls von Wattenheim. Leider muss Papa nun auch sehr viel arbeiten und so geht Jakob jeden Tag zu Oma. Die kann nicht nur Hefeknödel zubereiten, deren Qualität an die Brillanz von Real Madrid heranreicht, sondern auch tatkräftig die Flüchtlingshilfe unterstützen, so dass Jakob bei ihr auf Ayasha und den kleinen Bassam trifft. Eines Tages müssen Vater und Sohn feststellen, dass in ihr Haus eingebrochen wurde und ALLES gestohlen wurde. Lediglich ein altes Zelt und Stofftiere haben die Diebe zurückgelassen. Im leeren Haus schlagen sie das Zelt auf und Papa erinnert sich an einen Campingurlaub mit dem eigenen Vater. Jakob trauert zwar seinem Fußballbuch nach, erkennt aber rasch, dass mit der Platzfülle nun Ayasha und Bassam zu ihnen ziehen könnten. Die Vergleiche zwischen Jakobs realer Welt zur Fußballwelt sind amüsant und für Kinder sehr gut nachvollziehbar. Der Themenkomplex Zuhause, Flucht, massiver Diebstahl gerät vielleicht etwas sehr optimistisch. Dennoch: Gerne empfohlen!
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.
Der reichste Junge der Welt
Markus Orths. Mit Ill. von Kerstin Meyer
Moritz-Verl. (2018)
76 S. : Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Auszeichnung: Erstlesebuch des Monats