Männer ohne Möbel
Ellie, hip und jung, lässt sich durch das heutige Berlin treiben auf der Suche nach der Liebe, nach einem Mann, der an sie denkt, wenn sie nicht da ist, nicht nach einem, der sich nur an sie erinnert, wenn er sie trifft. Der Leser begleitet sie bei Arztbesuchen, in Cafés und abends in Bars - und bei ihrem Schreibkurs in der Volkshochschule, Thema: "Mein Happy End bin ich". Ihre Stammkneipe ist das "Italien", wo sie auf Männer trifft, bei denen sie Liebe sucht, aber sie scheinen immer alle auf der Durchreise zu sein, wollen keine längere Beziehung, weder der esoterische Argentinier Alvaro noch der Italiener Simone. Da Berlin eine "internationale" Stadt ist, wird im "Italien" viel Englisch gesprochen, Verabredungen werden per SMS getroffen, alle Beziehungen scheinen in der Schwebe. In ihrem Schreibkurs soll sie ihr Leben als Roman erzählen, als ihr Lieblingsbuch, doch Ellie hat ständig das Gefühl, im falschen Manuskript zu leben. Schließlich versucht sie im realen Italien ein neues Leben zu beginnen - immer noch ohne Liebe und Mann. - In ihrem relativ schmalen Romandebüt erzählt die Autorin zumeist in schnellen, lakonischen, oft witzigen und vielen englischen Dialogen von fünf Monaten im Hipsterleben einer jungen Frau im heutigen Berlin, in dem feste Beziehungen anscheinend nicht möglich sind. Für Freunde unkonventioneller Literatur mit nicht zu viel Tiefgang.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Männer ohne Möbel
Alexandra Stahl
Jung und Jung (2021)
231 Seiten
fest geb.